Abwasser klären eine Verpflichtung

 

Großes Interesse beim Tag der offenen Tür

 

Schwabsoien - Es ist durchaus ein Kontrastprogramm: Kirchweih und Segnung der Kläranlage, meinte Pfarrer Hermann Ritter. Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür gegingen die Schwabsoier gestern die Fertigstellung von Kanal und Kläranlage. "Ich bin froh, dass die Bauphase so reibungslos abgelaufen ist und vor allem ohne größere Unfälle", sagte Bürgermeister Konrad Sepp.

Zufrieden zeigte sich der Gemeindechef über die Zusammenarbeit mit den Planern und den beteiligten Bauunternehmen. Glückwünsche zur Fertigstellung überbrachte auch der stellvertretende Landrat Rainer Schweiger, der die Bedeutung des Projekts als aktiven Gesundheitsschutz hervorhob.

"Mindestens 1,2 Millionen Menschen sterben in der Welt pro Jahr an verseuchtem Wasser", so Schweiger. Wenn man dies bedenke, falle es einem vielleicht auch  leichter, die hohen Kosten für den Bau zu tragen. Die Kosten für die neue Abwasseranlage und Wasserversorgung in Schwabsoien und Sachsenried betragen 1,78 Millionen Euro.

Helmut Gattung vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim stellte fest:" Schwabsoien hat die Kläranlage nicht im Talgrund versteckt, sondern zeigt sie gut sichtbar auf der Anhöhe". Weiter führte Gattung aus: "Mit dem Bau dieser zentralen Abwasseranlage schützen wir unseren Lebensraum und erhalten diesen in seiner natürlichen Vielfalt für unsere Nachkommen. Gerade in dieser schönen Voralpenlandschaft ist dies eine besondere Verpflichtung."

Nach der Segnung der Abwasseranlage Schwabsoien/Sachsenried und der Trinkwasserversorgung Sachsenried konnten sich die Besucher ein Bild von dem abgeschlossenen Großprojekt machen. Das Klärwerk, die Pumpstation im Anger und der Hochbehälter westlich von Sachsenried standen zur Besichtigung offen.

Groß war das Interesse der Besucher: Genauestens informierten sie sich bei Klärwärter Magnus Holl über die Funktionsweise der Anlage. Auch über die Aufgaben des Klärwärters wollten viele Bescheid wissen. Der Rechen wurde ebenso interessiert begutachtet wie das Labor und die Schaltwarte. Auch das Pumpenhaus stand den Besuchern offen: Dort erfuhr man zum Beispiel, dass sich die beiden Pumpen ständig abwechseln und eine Pumpe 60 Kubikmeter in der Stunde schafft.

Am Hochbehälter westlich von Sachsenried informierte Wasserwart Alfred Gast. Sogar einen Blick in den Behälter gewährte Gast den Besuchern.

 

ms

Schongauer Nachrichten vom 16. Oktober 2006