Elf Grund- und Hauptschulen via Internet verbunden

 

Projekt "Schulnetz Auerbergland" vorgestellt

 

Bernbeuren/Lechbruck (wk) - Mit dem Projekt "Jugend, Land und neue Medien - Schüler entdecken Land" und "Persönlichkeit Werdenberg" (Schweiz) sind zwei Regionen dabei, ein grenzübergreifendes Kooperations-Netzwerk aufzubauen. "Wir sehen diese Verbindung sehr positiv", sagte Bürgermeister Rudolf Zündt (Roßhaupten) bei der Präsentation des Projektes im Bernbeurer Rathaus.

 

 

Zusammenschluss

 

Dazu gekommen sind neben der Delegation aus Werdenberg die Vertreter der Regierung von Oberbayern, Werner Götz und Sebastian Wittmoser, die beiden Regionalmanager Ulf Zimmermann und Reinhard Walk, Bürgermeister aus den Auerbergland-Gemeinden sowie Lehrer, die das Projekt ausgetüftelt haben. Versuchsweise wurde dabei im Schuljahr 2003 der virtuelle Zusammenschluss von elf Grund- und Hauptschulen sowie einer Förderschule unter Federführung von Lehrern aus Burggen und Lechbruck initiiert. Die "Motoren" seitens Auerbergland sind Sabine Saalwirth, Andreas Kurz und Franz Mödl.

 

Das Fazit nach einem Jahr Schulnetz und drei Monaten Projekt zog Andreas Kurz: 26 Lehrer und 18 Klassen mit 390 Schülern sind in das Schulnetz eingebunden. Unterm Strich kam dabei eine ganze Menge heraus, was von den 117 "Redakteuren" bisher geschafft wurde: Eine Auerbergland-Website, elf Gemeinde-Websites, 9 000 Seiten Texte, 70 000 Seitenaufrufe und stattliche 9 000 Besucher pro Monat.

 

Wichtig dabei ist, dass es bei den Websites stets um die eigene Identität der Gemeinden geht. Sabine Saalwirth hat sich bei der Umsetzung der Projekte streng am Schullehrplan orientiert und dabei zusammen mit ihren Schülern völlig unterschiedlichen Projekten Leben eingehaucht: Geschichten aus dem heimatlichen Bereich und solche, die sich die Kinder selbst ausgedacht haben, und danach den Werdenbergern via Netzwerk erzählen.

 

"Eine unglaubliche Motivation, wenn die Schüler wissen, dass dies alles von anderen gelesen wird", stellte Sabine Saalwirth fest. Vor allem junge Schüler seien darauf bedacht, "ja keine Fehler zu machen, älteren ist das eher wurscht".

 

Ulf Zimmermann, zuständig für die transnationale Kooperation, sagte: "Wir wollen die Identifizierung mit dem Land; die Schüler sollen wissen, wo ihre Wurzeln sind." Die Ziele sind gleich: Die Schüler tragen ihr Wissen und ihre Fragen weiter in die Familien, und sorgen so für optimale Multiplikatoren. Sie regen den Diskussionsprozess an und tragen zur Festigung des regionalen Zusammenhaltes bei.

 

Vertrag unterzeichnet

 

Nach der feierlichen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages, für die LAG Auerbergland Rudolf Zündt und für Werdenberg Rudolf Lippuner, nahmen die Delegationen einen Ortswechsel vor. In der Volksschule Lechbruck wurden sie von Schulleiterin Heidi Mayer und Koordinator Franz Mödl in das Projekt "Schulnetz-Auerbergland" eingewiesen und konnten dabei den modern eingerichteten Computerraum begutachten. Besichtigt wurde das Flößermuseum in Lechbruck und das Dorfmuseum in Roßhaupten.

 

Walter Kindlmann   Schongauer Nachrichten vom 18.November 2004