Für den Ernstfall gerüstet

 

Großübung von vier Feuerwehren an Bauernhof - Kreisbrandinspektor und Kreisbrandmeister loben Einsatzbereitschaft

 

Sachsenried - Keine leichte Aufgabe war es, die Sachsenrieds Feuerwehrkommandant Walter Kögel als Ausgangslage für die Großübung ausgetüftelt hat. Einen fiktiven Brand des landwirtschaftlichen "Scholz-Anwesens" galt es zu löschen, bei dem vier Menschen eingeschlossen waren.

Unruhig ging es am Montagabend in Sachsenried zu. In Minutenabständen brausten die Feuerwehren aus Schwabsoien, Schwabbruck und Ingenried durch den Ort um ihren Kameraden aus Sachsenried bei der simulierten Brandbekämpfung beizustehen. Übungsleiter Walter Kögel verteilte danach sofort die Aufträge an die jeweiligen Kommandanten: Den Schwabsoiener Floriansjüngern mit Kommandant Norbert Schmid sowie Kögels Sachsenrieder Wehr oblag es, die eingeschlossenen Hausbewohner (drei Kinder und ein Erwachsener) mit vier Atemschutztrupps zu retten und zudem den Brand zu bekämpfen.

Die Schwabbrucker Wehr (Kommandant Peter Lenk) war für den Löschangriff auf der Südseite des laut Anweisung "lichterloh" brennenden Anwesens verantwortlich. Die Freiwillige Feuerwehr aus Ingenried (Kommandant Norbert Rössle) griff von der Westseite her an. Um die vorrangige Aufgabe, nämlich das Absichern der Umgebung, kümmerten sich Trupps aller vier Wehren.

Insgesamt waren 58 Feuerwehrmänner mit fünf Löschfahrzeugen und Atemschutzgeräten an der Übung beteiligt. 50 Schlauchlängen (zusammen 750 Meter) wurden für die Löscharbeiten ausgerollt. An Wasser für die simulierten Löscharbeiten mangelte es den Männern nicht. "Wassermäßig" sagte Kögel, "sind wir hier oben auf dem Berg gut gesegnet". Denn in Sachsenried sind - auf vier Zisternen verteilt - 500 Kubikmeter Wasser gebunkert.

Mit Argusaugen verfolgten Kreisbrandinspektor Hans Deschler aus Altenstadt und Kreisbrandmeister Franz Wunderer aus Schongau den Übungsablauf. "Geordnet und ruhig sowie mit der notwendigen Disziplin und Geschwindigkeit" seien die Männer bei der Übung am Werk gewesen, lobte Deschler. Die Erfahrung von Walter Kögel habe sich durch klare und überlegte Kommandos wohltuend ausgewirkt. Wunderer meinte: "Die haben allesamt gut gearbeitet".

Fazit: Für den Ernstfall sind die Männer bestens in Form.

Die Aktionswoche der Feuerwehren steht heuer unter dem Motto "Frauen in der Feuerwehr". Die vier beteiligten Wehren allerdings können bislang noch kein einziges Mitglied vorweisen. Deschler fordert seine Männer deshalb auf: "Ihr müsst Frauen für den Dienst in der Feuerwehr begeistern."

 

Walter Kindlmann

Schongauer Nachrichten vom 19. September 2007