Gegenwind für Windpark

 

Gemeinderat fordert mindestens 500 Meter Abstand von Bebauung

 

Von Anton Jungwirth

 

Sachsenried - Auf heftigen Gegenwind stieß im Gemeinderat die Anfrage der in Bremen ansässigen Firma Energiekontor AG, die im Westen von Sachsenried einen Windpark errichten will. Doch ganz vom Tisch ist das Thema nicht, denn im Zuge des zurzeit neu zu fassenden Flächennutzungsplans soll auch über einen möglichen geeigneten Standort nachgedacht werden.

 

"Die Sachsenrieder wollen es nicht, und es wäre auch negativ für das Ortsbild", erklärte Bürgermeister Konrad Sepp und gab damit den Grundtenor der Gemeinderäte wieder, die sich einhellig gegen die Errichtung eines Windparks "Am Knöbel", der linksseitig des neu gebauten Wasserbehälters entstehen sollte, wandten.

 

100 Meter hoch und einen Rotordurchmesser von 80 Metern würden die Windräder haben, die für alle weithin sichtbar über Sachsenried thronen würden. Dabei ist es nicht mal nur die Größe, die bei den Räten auf Ablehnung stieß. Mit dem Antrag wären die Kolosse, die so hoch wie Türme der Münchner Frauenkirche wären, auch sehr nah an die örtliche Bebauung gerückt - zu nah, denn Konrad Sepp stellte unmissverständlich klar: "Ein Mindestabstand von 500 Metern zur nächsten Bebauung ist unbedingt einzuhalten, aber mit den beantragten 300 Metern liegen die schlichtweg darunter".

 

Sicherlich wären die Windräder für so manchen Grundstückseigentümer ein lukratives Geschäft. Für die nötige Stellfläche von jeweils 2 000 Quadratmetern je Windrad zahlt die Firma stolze 10 000 Euro an Pacht pro Jahr - und das 20 Jahre lang.

 

"Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Windkraft, aber sie sollte nur da hin, wo sie passt", meinte Bürgermeister Konrad Sepp anschließend.

 

Schongauer Nachrichten vom 9. Februar 2007