Großeinsatz der Wehren: Drei Verletzte bei Waldbrand

Holzfeuer eines Arbeiters ist außer Kontrolle geraten

von Petra Horvath

 

Ingenried - Nach einem Brand in der sogenannten "Pfefferleere", einem Teilstück des Waldgebietes westlich von Ingenried, sind gestern drei Verletzte mit Rauchvergifrtungen ins Schongauer Krankenhaus gebracht worden. Auslöser der Flammen war nach Angaben von Kreisbrandinspektor Rudolf Schropp das Hozerfeuer eines Waldarbeiters, das offensichtlich außer Kontrolle geraten ist.

 

Ausgebrochen ist das Feuer gegen 17.10 Uhr, wie Kreisbrandrat Alfons Breyer vor Ort auf Nachfrage bestätigte. Offenbar hatte ein Waldarbeiter westlich von Ingenried ein Holzerfeuer gemacht, das sich laut Polizei wegen starker Windböen schnell auf einen Waldstreifen von zirka 100 mal 400 Meter ausbreitete.

 

Nach Angaben von Otto Bauer, Kreisbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes Schongau, wurden bei dem Waldbrand insgesamt vier Personen verletzt. Ein 23-jähriger Mann aus Ingenried und eine 28jährige Ingenriederin haben Rauchvergiftungen, ein 56Jähriger hat Rauchgasvergiftungen sowie Verbrennungen ersten Grades an Gesicht und Händen erlitten. Alle drei sind ins Schongauer Krankenhaus gebracht worden. Eine weitere Frau (57 Jahre alt) wurde vor Ort von den Helfern des Roten Kreuzes versorgt.

 

Nach Bekanntwerden des Brandes war Großalarm ausgelöst worden. Zirka 20 Löschfahrzeuge der Feuerwehren von Ingenried, Altenstadt, Sachsenried, Schwabbruck, Schongau, Peiting, Osterzell, Bidingen, Biessenhofen sowie die Nachalarmierungsstelle der Feuerwehr von Marktoberdorf waren im Einsatz. Das Rote Kreuz war mit 10 Helfern, einem Rettungs- und einem Krankenwagen vor Ort.

 

"Das Problem war, dass wir im Wald kein Wasser haben", erklärte Alfons Breyer. Daher seien zusätzlich zu den Löschfahrzeugen der Feuerwehren landwirtschaftliche Fahrzeuge mit Pumpfässern sowie vier Betonmischer der Firma Lang und Haberstock (Altenstadt) zur Wasserversorgung angerückt.

 

Um das Feuer in den Griff zu bekommen,  haben die Helfer zwei "Zungen" gebildet. "Eine von Süden und eine von Norden", so Breyer. Dann haben sie den Brand von Westen, also mit der Windrichtung, angegriffen. Nach etwa einer Stunde war der Brand gelöscht.

 

Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehren sei der Schaden "relativ gering". Die genaue Höhe war gestern Abend noch nicht bekannt.

 

Schongauer Nachrichten vom 29. April 2004