Gemeinde- und Feuerwehrhaus bei "Kaiserwetter" in Schwabsoien geweiht

 

VON STEPHAN PENNING

 

Schwabsoien - Seit Jahrzehnten ein Thema, "ist es nun vollbracht", wie es Bürgermeister Konrad Sepp bei der feierlichen Eröffnung des Gemeinde- und Feuerwehrhauses in Schwabsoien am gestrigen Sonntag formulierte. Vor zahlreichen Festgästen, an der Spitze MdL Renate Dodell und Landrat Luitpold Braun, übergab Architekt Manfred Ullmann die symbolischen Schlüssel an Sepp und Kommandant Norbert Schmid. Dank großer Eigenleistung bleiben die finalen Kosten (zirka zwei Millionen Euro) weit hinter dem Planungsansatz (2,5 Millionen Euro) zurück.

 

Vornweg die Blaskapelle, dahinter Pfarrer Hermann Ritter mit Gefolge, Ehrengäste, Fahnenabordnungen, Vereinsvertreter und Bürger - so bewegte sich der lange Festzug bei "Kaiserwetter" durch den Ort, bevor er sich vor dem neuen Gemeinde- und Feuerwehrzentrum auflöste, wo der Ortsgeistliche die Gemeinde zu einem Haus beglückwünschte, das es nun "mit gutem Geist und Leben" zu erfüllen gelte. Im Zeitalter der Pendler seien die Bürger "vielfach zu Händlern geworden". Dabei dürfe jedoch nicht vergessen werden, "dass wir in einer Dorfgemeinschaft leben und auch für andere Verantwortung tragen". Hermann Ritter: "Im neuen Gemeindezentrum kann jeder sein persönliches Gemeinschaftsgefühl finden, denn hier formen Menschen das Leben und sind füreinander da."

Bürgermeister Konrad Sepp nannte den langjährigen Wunsch nach einem Neubau angesichts der Tatsache, "dass die Wände nur noch vom Schreibtisch gehalten wurden", verständlich und verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, "dass wir trotz unterschiedlichster Anstrengungen ein solch funktionales Gebäude bekommen haben".

 

Finanzielles Risiko

 

Zwar sei die Gemeinde mit dem Bau ein finanzielles Risiko eingegangen, doch sei nun ein Haus entstanden, das neben Feuerwehr und Raiffeisenbank auch noch Musikkapelle, Landjugend und Faschingsverein eine Heimstatt biete. Sepp machte indes auch klar, "dass die Entscheidung, ein solches Wagnis einzugehen, heute angesichts der finanziellen Lage sicher anders getroffen worden wäre". An die Adresse der großen Politik richtete Sepp den Wunsch, "dass die Kommunen die Selbständigkeit wiederbekommen und finanziell wieder handlungsfähig werden".

 

Dank richtete er an die Bevölkerung, die für das Zwei Millionen-Projekt 5500 Stunden Eigenleistung eingebracht hat. Die Räume seien dabei von den Vereinen ebenso wie die Inneneinrichtung in Eigenregie gestaltet worden. Von den 380 000 Euro zugesagter Zuschüsse sind sehr zum Leidwesen des Gemeinderates erst 51 000 Euro eingegangen. 1,7 Millionen Euro muss die Gemeinde selbst berappen. Dass der Feuerwehrtrakt zu groß dimensioniert sei, dementierten gleichermaßen der Bürgermeister ("Manche sprachen von einem Kolosseum") wie auch Kreisbrandrat Alfons Breyer, der ausführte: "Man hat sich dort nur an gesetzliche Bestimmungen gehalten."

 

Viele Gratulanten

 

Glückwünsche gab`s auch von Landrat Luitpold Braun, MdL Renate Dodell, Karl-Heinz Gerbl namens der VG, Wolfgang Ranz für die Blaskapelle, Kreisbrandrat Alfons Breyer, Kommandant Norbert Schmid, Eugen Schmid vom bayerisch-schwäbischen Fastnachtsverein und Ehrenkommandant Alfons Schmid.

 

Zum Thema Gemeinde- und Feuerwehrhaus bringen wir am Dienstag eine zweiseitige Sonderveröffentlichung mit Berichten und Bildern.

 

Schongauer Nachrichten vom 20. Juni 2005