Sachsenried - 250 Jahre ist es mittlerweile her, dass die um 1100 erbaute Pfarrkirche von Sachsenried barockisiert wurde. Das soll am kommenden Sonntag, 3. Oktober, bei einem Jubiläumsgottesdienst mit Altabt Vitalis Altthaler vom Kloster Ottobeuren gebührend gefeiert werden.

Erst vor 10 Jahren wurde das heute strahlend da stehende Gotteshaus innen und außen komplett renoviert, seit heuer ist die Joche, an der die Glocken hängen, wieder aus Eichenholz. Und auch der Glockenstuhl, der von einer Unwucht heimgesucht worden war, wurde in diesem Jahr stabilisiert. Zudem wurde der Ansaugkanal der Orgel ins Kirchenschiff verlegt, weil es unter dem Dach zu trocken war. Finanziert wurde dies alles aus eigenen Mitteln, "weil's vom Staat nichts mehr gibt", wie Ludwig Kögel von der Kirchenverwaltung auf Anfrage sagte.

Die im Mittelalter entstandene Pfarrkirche wurde zwischen 1744 und 1746 unter dem Füssener Abt Gallus Zeiller wesentlich umgestaltet und vergrößert. 1753/54 wurde der Raum durch Joseph Fischer aus Faulenbach bei Füssen und seinem Sohn ausstukkiert und durch Franz Anton Zeiller mit Deckengemälden zur Martinslegende ausgeschmückt. Die Fresken der Emporenbrüstung und das Choraltargemälde sind ebenfalls von Franz Anton Zeiller. Der Choraltar sowie 1761 die zwei Seitenaltäre, alle aus Stuckmarmor, wurden von Joseph Fischer gefertigt.

Der Jubiläumsgottesdienst, bei dem auch Erntedank gefeiert wird, weswegen das Gotteshaus entsprechend geschmückt sein wird, beginnt um 10 Uhr. Vorher wird Aufstellung zum Kirchenzug am Pfarrhof genommen. Gedacht wird am Sonntag auch des mittlerweile verstorbenen und weit über Sachsenried hinaus bekannten Geistlichen Rats Ludwig Petz, der am 3. Oktober 90 Jahre alt geworden wäre. Die gesamte Bevölkerung ist eingeladen, das Jubiläum nach dem Festgottesdienst im Pfarrzentrum zu feiern. Dort wurde am 13. September schon mal "vorgefeiert" - beim bunten Abend der Pfarrgemeinde.

spe  -  Schongauer Nachrichten vom 30. September