Sanierung der Grundschule hat es in sich

Die energetische Sanierung der Grundschule hat es in sich. Von Brandschutz bis hin zur Eingangsklingel - es gibt viele Baustellen, um die sich der Gemeinderat nun kümmern muss.


Die Gemeinde Schwabsoien will die Grundschule im Ort mit Hilfe des Konjunkturpaktes II energetisch sanieren. Rund 730 000 Euro stehen Bürgermeister Konrad Sepp und seinen Ratskollegen dafür zur Verfügung. Dass es trotzdem finanziell eng werden könnte, mussten die Räte am Montagabend feststellen. Brandschutz, Sicherheit, Barrierefreiheit, Heizung und Lüftung. Das sind die Hauptansatzpunkte für die Sanierung.

Für Rathauschef Sepp stand schon zu Beginn der Sitzung fest: „Wenn was passiert in der Schule, werden sie uns fragen, warum wir nichts für die Sicherheit der Kinder getan haben.“ Somit war die Marschrichtung für den Abend klar: Jeder einzelne Punkt musste besprochen werden. „Und wenn wir hier bis um eins in der Nacht sitzen“, erklärte Sepp. Manch ein Gemeinderat sah das zwar anders, schließlich hätte man die Maßnahmen auch im Bauausschuss vorberaten können, aber auf eine Diskussion ließ sich der Bürgermeister erst gar nicht ein. „Das geht uns alle an“, machte Sepp seinen Standpunkt deutlich. Außerdem würden die Gemeinderäte nur so einen kompletten Überblick über die geplanten Maßnahmen erhalten.

Als erster Planer berichtete Martin Baab aus Hohenfurch den Räten über das Treffen mit Renate Weihtrager-Degutsch, die sich auf Behindertenfrage spezialisiert hat. „Sie hat uns wirklich mit ihrem Rollstuhl die Augen geöffnet“, sagte Baab. So sei es für Behinderte wichtig, neben einem barrierefreien Zugang zum alten Schulgebäude auch eine Klingel an der Tür zu haben, um sich anzumelden. Außerdem beanstandete Weihtrager-Degutsch die nicht behindertengerechten Toiletten. Baab: „Wenn wir einen Teil der Küche abtrennen, könnte dort ein barrierefreies WC entstehen.“ Von dieser Idee war Ulrich Starker nicht begeistert. „Wir haben bis jetzt keine Behindertentoilette, warum brauchen wir jetzt eine? Außerdem ist dafür kein Geld da.“ Mit seiner Meinung stand Starker allerdings alleine. Sigi Neumann konterte seinen Ratskollege: „Wir haben in ganz Schwabsoien kein barrierefreies WC. Das ist ein Armutszeugnis.“ Dem stimmten die meisten Gemeinderäte zu. „Wenn wir die Kosten sehen, können wir uns das immer noch überlegen“, sagte Sepp, aber nicht darüber nachzudenken, wäre der falsche Weg. Als Hausaufgabe gab Konrad Sepp den Räten mit auf den Weg, sich über die einzelnen Punkte Gedanken zu machen. „Wir treffen uns in zwei Wochen wieder, dann können wir darüber genauer sprechen.“

 

Bericht über Gemeinderatssitzung vom 18. Januar 2010