Regionalkonferenz in Stötten

Auerbergland entwickelt sich zur Boom-Region

 

In Schwabsoien öffnet demnächst ein privates Mühlenmuseum, das Tourismus-Büro in Bernbeuren floriert

 

Von Guido Chulek

 

Stötten - Im Auerbergland entstehen immer mehr Aktionen, die das Weiterbestehen dieses regionalen Zusammenschlusses mehr als rechtfertigen: In Schwabsoien wird bald ein privates Mühlenmuseum eröffnet, die Schulen kooperieren mit einem eigenen Internet-Netz, das Tourismus- und Bürgerbüro Bernbeuren floriert, und mit öffentlichen Mitteln aus dem Programm "Leader+" wurden unter anderem das Flößermuseum in Lechbruck und die Allwetterreitanlage in Burggen gefördert.

 

Das EU-Förderprogramm "Leader+" wurde geschaffen, um "eine Verbindung zwischen den Aktionen der ländlichen Wirtschaft zu schaffen", sagte Rudolf Köpfer, Ministerialrat im bayerischen Landwirtschaftsministerium, bei der Regionalkonferenz der Auerberggemeinden. Für den Zeitraum von 2001 - 2006 stehen aus "Leader +" ("Liaisions Entre les Action de Development de l' economie Rurale") für alle 16 Bundesländer gut 267 Millionen Euro zur Verfügung, "davon haben wir für Bayern 57 Millionen an Land ziehen können". In Bayern gibt es 45 Aktionsgruppen, die wie das Auerbergland einzelne Regionen bilden.

 

"Wir wollen nicht nur ein Programm abspulen, sondern es sollte auch eine Strategie dahinter stehen", so Reinhard Walk, Geschäftsführer der "Arbeitsgruppe Auerbergland". Das regionale Entwicklungskonzept habe sich in den vergangenen drei Jahren bewährt, führte Walk weiter aus. "Wir haben verschiedenen Handlungsfelder: Kultur, Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Gewerbe, Dienstleistungen".

 

Am Pfingstmontag startet ein privates, nicht mit "Leader+"- Mitteln gefördertes Projekt: das Mühlenmuseum in Schwabsoien. Ein Konzept zur Sicherung der touristischen Infrastruktur, die DSV-Kletterhalle Rieden am Forggensee, die Energieanalyse der Schule in Hohenfurch und Bernbeuren, der Ausbau des "Schulnetzes Auerbergland" - vieles wurde bereits umgesetzt, und vieles ist zur Genehmigung eingereicht. Walk sprach auch ein großes Problem an: "Manches kann nicht umgesetzt werden, weil es den Kommunen an Geld mangelt." Hier seien mehr private Träger erwünscht, wie etwa beim Mühlenmuseum in Schwabsoien.

 

Am Ende der Konferenz stellten die Ingenieure Halvor Overland, Gerd-Michael Krüger und Wolfgang Müller eine Studie zum Hochwasserschutz vor. Basierend auf dem Pfingsthochwasser von 1999 geht das Konzept von Rückhaltebecken aus, die den Abfluss des Wassers um gut 30 Prozent reduzieren können. So sollen in Burggen drei und in Bernbeuren vier Rückhaltebecken gebaut werden.

 

Süddeutsche Zeitung vom 17. Mai 2004

 

 

Hinweis: Bei dem genannten "Mühlenmuseum" handelt es sich um das Kutschenmuseum, das am Pfingstmontag eröffent wird.