Zu viel Alkohol im Fasching: Das geht ins Auge

 

Was Präsident Kögel ändern will

 

Von Michael Gretschmann

 

Schongau/Schwabsoien - Dass Narren bewusstlos auf Faschingswagen herumliegen, weil sie zuviel Alkohol konsumiert haben, das will der Schwabsoier Faschingspräsident Michael Kögel künftig unterbinden. "Da muss sich was ändern", fordert er gerade auch im Hinblick darauf, dass heuer beim Faschingumzug in Schwabsoien vermehrt der Einsatz des Roten Kreuzes notwendig war, weil sich einige Narren nicht mehr auf den Beinen halten konnten. "Wir haben aber alles im Griff gehabt", meldet Wachleiter Markus di Egidio von der BRK-Rettungswache in Schongau.

 

Besucher des Faschingszuges in Schwabsoien haben sich angesichts der BRK-Einsatzfahrzeuge am Samstagnachmittag die Frage gestellt, was da wohl alles passiert sein könnte. In einem Fall war es übermäßiger Alkoholkonsum eines Faschingsnarren, der bewusstlos auf einem Wagen lag. Ein anderer ist die Treppe hinuntergefallen und hatte sich verletzt. Wieder ein anderer zog sich Schnittverletzungen durch eine Bierflasche zu, und einem Mädchen wurde ein Zahn abgeschlagen.

 

"Man kann nicht prinzipiell alles auf den Alkohol schieben", so BRK-Wachleiter die Egidio in seinem Fazit. Bei größeren Veranstaltungen komme es immer wieder zu solchen Vorfällen. Wo geschunkelt werde, Gaudi und Blödsinn gemacht würden, da könne der eine oder andere Unfall schon passieren.

 

Da genügt ein Sprung vom Faschingswagen, um sich das Knie aufzuschlagen oder den Knöchel zu verstauchen. Aus Schwabsoien sind beim Faschingstreiben drei Personen mit dem Krankenwagen abtransportiert worden.

 

Das Rote Kreuz war aber nicht nur wegen des Faschings im Einsatz, sondern die Fahrzeuge mussten auch wegen Schlaganfällen und Herzinfarkten ausrücken.

 

Auch bei der Rettungsleitstelle in Weilheim hatte man am Faschingswochenende alle Hände voll zu tun. "Wir waren aber darauf vorbereitet", berichtet der Leiter Fritz Zacherl. Vorsorglich waren vier Leute pro Schicht) (6 bis 14 Uhr sowie 14 bis 22 Uhr) eingeteilt worden. Das sei nicht einfach zu bewerkstelligen gewesen, "weil zurzeit sechs Leute bei uns krank sind", berichtet Zacherl. Folglich habe man Mitarbeiter sogar aus dem Urlaub zurückholen müssen.

 

Die Schongauer Polizeit hat am Faschingswochenende zwar auch mit einigen Alkoholfällen zu tun gehabt, "aber in die Ausnüchterungszelle hat niemand gesteckt werden müssen", meldet Rudolf Fischer, Chef der Polizeiinspektion Schongau.

 

Schongauer Nachrichten vom 20. Februar 2007