Vom Heimatland und Weltmetropolen

 

Bad Wörishofen (sid) - Immer wieder ist es die Musik, die die Menschen in ihren Bann zieht, ganz gleich, ob es die Musizierenden oder Zuhörenden sind. Seit nunmehr fünfzehn Jahren ist es das "BJBO", das diese Faszination und Magie einmal im Jahr, bei ihrem Galakonzert, auf die Gäste im Kursaal überträgt. "BJBO", das steht nicht nur für "Bezirksjugendblasorchester" des Bezirks 10 Mindelheim des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, das steht auch auf einem festen Fundament als Garant für großartige, anspruchsvoll interpretierte Musikwerke alter Meister (Carmina Burana von Carl Orff, dirigiert von Philip Miller) und moderner Komponisten (Chariots of Fire von Vangelis, Leitung Hubert Fröhlich).

 

BJBO, das waren in diesem Jahr neunzig jugendliche Bläser und Schlagzeuger aus mehr als vierzig Musikkapellen des Bezirks, die Disziplin und eine riesige "Teamfähigkeit" besaßen, so Andreas Schuster, der Bezirksvorsitzende. Er betonte: "Diesen Geist zeigten sie in den vergangenen fünf freiwilligen Urlaubs- und Ferientagen bei einer täglichen Probenzeit von Neun bis Neun. Sie waren mit dem Herzen und größter Aufmerksamkeit dabei. Ich habe in den Tagen diesem Orchester zugehört und es ist wirklich fantastisch, was da zusammengewachsen ist. Ein riesiges Danke für das große Engagement!"

 

Einzelne Musikanten sprachen in eigenen Moderationen von der Idee dieses Orchesters, der ansteckenden Freude am Musizieren und dem großen Einsatz der einzelnen Dozenten. BJBO kann süchtig machen. Das übertrug sich auf die Gäste des Konzertes. Sie hörten ein großes homogenes Orchester mit einem Sound, der den Kursaal ausfüllte, mit Themen großer Filme wie den "Highlights from Hook" von John Williams, dirigiert von Stefan Wörz. Sie ließen alle auf den "Mount Everest" steigen (Kees Vlak, Leitung Tom Liebchen) und spielten eine europäische Uraufführung, die "Celebrations Fanfare" von Steven Reinecke, die vom "musikalischen Uhrwerk", Philip Miller, dirigiert wurde.

 

Musikalische Weltreise

 

Aber damit nicht genug, die Weltreise führte alle Anwesenden auch mit der "New York Overtüre" von Kees Vlak, Leitung Martin Jall, in eine Weltmetropole. Sie marschierten ins "Heimatland" (von Carl Carl, Premiere als Dirigent hatte Bernd Hörtrich) und machten frische und fröhliche und ganz präzise Polkaschritte mit der "Schönbrunner Polka" von A. Bösendorfer. Das Dirigat hatte Roland Daufratshofer, der auch später die flotten Märsche der Zugabe leitete.

 

"---from these ashes---" war etwas Besonderes. Der Komponist Chuck Ellegde und der Dirigent Manuel Wolf (Sachsenried) banden das Publikum mit ein. Für das Knistern des Feuers "durften" die Gäste ihre Programme zerknittern, feste mit den Füßen strampeln, um aus dem brennenden Wald zu fliehen und ganz leise werden, als es im später sich erholenden Wald andächtig und still wurde. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert und bekamen als Dank gleich drei Zugaben zu hören.

 

Kompliment an die jungen Musiker

 

Ein ganz besonderer Dank von Andreas Schuster ging an Hubert Fröhlich, der die Gesamtleitung der ganzen Aktionen hatte. Schuster meinte, eine solch großartige Zusammenarbeit und Disziplin habe es in all den vergangenen Jahren noch nicht gegeben. Kompliment an die Musik begeisterten jungen Menschen!

Verabschiedet wurde Stefan Wörz, liebevoll "Wutzer" genannt, der nicht nur die ganzen fünfzehn Jahre dabei war, sondern auch sieben Jahre als Dozent für Horn mitarbeitete und drei Jahre die Gesamtleitung vom BJBO hatte.

 

Quelle: Mindelheimer Zeitung vom 6.Nov. 2007