Lauter Raritäten gesammelt

 

Johann Hartmann eröffnet in Schwabsoien ein Kutschenmuseum

 

Schwabsoien - Oft und allzu gern wird von der "guten alten Zeit" gesprochen, wenn es um das Leben vor 100 Jahren geht. Autos waren damals noch meist unbekannt, größere Strecken wurden mit Pferd und Kutsche überbrückt. Seit kurzem können sich die Bürger ein Bild von den Transportmöglichkeiten früherer Tage machen, denn in Schwabsoien hat ein Kutschenmuseum eröffnet.

 

"Mit einem Reitkurs, den ich 1980 mit einem Freund machte, fing alles an", erklärt Johann Hartman die Entstehungsgeschichte des Museums. Er legte sich Pferde zu und schon bald darauf standen die ersten Kutschen - wenn auch noch unrestauriert - in seinem Garten. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Sammlerstücke zusammen, die in verschiedenen Stadeln und Tennen untergestellt wurden.

 

"Für jede Gelegenheit gibt es eine andere Kutsche", erläutert Hartmann und führt an, dass irgendwann der Gedanke aufkam, die vielen Kutschen an einem Ort zu präsentieren. "Das war die Geburtsstunde des Museums", beschreibt er die entwicklung mit leuchtenden Augen. Hartmann erwarb in Schwabsoien einen Bauplatz und baute dort sein Museum.

 

Nicht unerwähnt lässt er hierbei, dass er einen Kompromiss mit seiner Frau schließen musste, denn unter dem gleichen Dach steht nun auch das Wohnhaus, welches bald bezogen werden soll.

 

In den 25 Jahren seiner Sammelleidenschaft sind mittlerweile über 40 Kutschen zusammen gekommen. Im Museum selbst kann der Besucher gut 30 Kutschen und sieben Schlitten auf 300 Quadratmetern Fläche, die sich über drei Geschosse erstrecken, bestaunen. Eingerahmt wird die Ausstellung von altem Handwerkszeug und Gerätschaften, sowie von Schauwänden, die den Besucher über den Bau der Kutschen informieren.

 

Das Museum ist ganzjährig geöffnet. Der Eintritt ist frei. Doch Hartmann freut sich über jede kleine Spende, denn noch lange sind nicht alle Kutschen restauriert. Für einen Besuch sollte man sich telefonisch anmelden und zwar unter den Nummern

08868 / 813  und  0179 / 84 898 19

 

agj   Weilheimer Kreisbote vom 17. November 2004