Kutschenmuseum

Johann "Johnny" Hartmann hat über 30 historische Kutschen und Schlitten zusammengetragen – nostalgische Fahrzeuge aus einer Zeit, als man sich mit höchstens 2 PS durch die Lande bewegte. Herr Hartmann geht seiner Sammelleidenschaft seit über 20 Jahren nach, in denen er zahlreiche Kutschen aus ganz Deutschland aus verschiedenen Epochen aufgestöbert und liebevoll restauriert hat.

Auch durch manchen Tausch konnte er ausgefallene Stücke für seine Schau sichern. Die Kutschen aus der Blütezeit der Wagenbauer (18./19.Jh.) erregen wegen ihrer sorgfältigen Verarbeitung, ihrer vielseitigen Formen und ihrer Schönheit noch heute Bewunderung.

Die Kutschen und Schlitten sind aber nicht nur  Ausstellungsstücke sondern alle Fahrzeuge werden zu verschiedenen Anlässen noch eingespannt. Ob Gaiwagerl, Chaise, Jagdwagen, Viktoria-Kutsche, Landauer usw. jedes Fahrzeug hat seine eigene Ausstrahlung.

Wie heute verschiedene Autos in der Garage stehen, so stand auch früher nicht nur ein Wagen in der Remise. Wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, hatte natürlich nicht nur einen Wagen sondern nach Möglichkeit wenigstens einen eleganten Stadtwagen, eine Reisekutsche und einen Jagdwagen. Zu Zeiten großer wirtschaftlicher Blüte hatten selbst die Frauen der Begüterten  ihren eigenen Wagenpark. Es gehörte zum guten Ton, dass man für die Morgenspazierfahrt im Park, für den nachmittäglichen Teebesuch und zur Oper am Abend nicht nur die Kleider, sondern auch den Gegebenheiten entsprechend den Wagen wechselte. Kein Wunder, dass sich in den Katalogen großer Kutschenbauer eine schier unerschöpfliche Fülle von Modellen fand. Große Wagenbauer waren weit über ihre Landesgrenzen hinaus berühmt und ihre begehrtesten Modelle wurden von weniger Phantasiebegabten kopiert. Die vielfältigen Fahrzeugbezeichnungen gehen oft auf Städtenamen zurück wie Berliner, Landauer usw.,  jedoch können sie ihren Ursprung auch aus der Mythologie haben wie Phaeton oder sich auf Personen beziehen wie Viktoria, Tillbury usw.. Auch werden Fahrzeuge nach ihrem Verwendungszweck benannt, wie Dog-Cart oder Jagdwagen. 

 

Einweihung am 30. Mai 2004

 

Einen Tag vor dem "Mühlentag" 2004" und der offiziellen Eröffnung hatte Johann "Johnny" Hartmann Familie und Freunde eingeladen, um mit Hochwürden Herrn Pfarrer Ritter um den kirchlichen Segen zu bitten. Pfarrer Ritter hatte lange in der Bibel gesucht, um die passenden Worte zu finden.

Alle Anwesenden wünschten dem Museumsbesitzer und seiner Familie von Herzen alles Gute und beglückwünschten zu diesem gelungenem Projekt, das ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert wurde.

Das Kutschenmuseum ist ganzjährig geöffnet

Johann Hartmann

Am Elder 2

86987 Schwabsoien

Tel. Anmeldung für Führungen erforderlich unter

+49 (0)8868 / 813 oder

+49 (0)179 / 84 898 19

e-mail: 

johann_hartmann@t-online.de

 

Postkutsche

Phaeton

Chaise

Münsterländer Pirschwagen

Herrschaftsschlitten

Von der Kutsche zum Automobil

 

 

Das Oberbayern Magazin (Ausgabe Sommer 2008) schreibt:

Kleine Museen gegen das Vergessen

Eine Etage tiefer in Schwabsoien sind engagierte Menschen wie Johann Hartmann zugange, die dem Vegessen vorbeugen wollen. Er sammelt allte bäuerliche Gerätschaften und restauriert seit 1980 Kutschen - und was für welche! Eine Phaeton, mehrere Chaisen, edle Muschelschlitten, den Gig reicher niederbayerischer Bauern, ein Gäuwagerl jüdischer Erstbesitzer, die als Pferdehändler über Land gezogen waren. Eine Wiener Praterkutsche aus dem 43. Bezirk - er kennt wirklich jeden Beschlag, jede Naht, jeden Pinselstrich persönlich - er hat sie nämlich alle selbst restauriert.

Manche der heutigen Prachtstücke waren in so desolatem Zustand, dass man es kaum glauben mag, dass so was noch zu retten ist. Und weil der Mann ein Perfektionist ist, hat er seinen Kutschen einen dreistöckigen Bau errichtet, wo sie nun den rechten Rahmen haben - alles privat finanziert!

Pressebericht

vom 20.Nov. 04

(Merkur Journal)

vom 18.Nov. 04 

(Kreisbote)

vom 1. Juni 04 

(Merkur)

vom 1. Juni 04 

(Südd.)