Kapelle St. Leonhard Dietleried
Seit 1178 ist das Hofgut Dietleried urkundlich bezeugt. Ende des 12. Jahrhunderts kamen Ort und Kirche an das Kloster Steingaden. Die Kirche gewann rasch einen Ruf als Wallfahrtsort und musste wegen des starken Zulaufs erweitert werden.
1479 konnte der Neubau eingeweiht werden. Damit wurde die Wallfahrt zur Dietlerieder "Lieben Frau" auch offiziell bestätigt.
1488 erhielt Dietleried auch die päpstliche Anerkennung als Wallfahrtsort. In diesem Schreiben wird auch darauf hingewiesen, dass die Kirche zu Dietleried eine Filiale von St. Georg in Ingenried sei.
Bis zum Jahre 1560 hatte Dietleried einen eigenen Pfarrer, der dann aber nach Ingenried wechselte
Im Zuge der Säkularisation wurde die Wallfahrtskirche im Jahre 1804 abgebrochen; das Gnadenbild, eine Madonna mit Kind, befindet sich seitdem in Ingenried, zu dem durch Jahrhunderte enge Beziehungen bestanden, weil es seit 1147 zum Kloster Steingaden gehörte.
1845/1846 wurde in Dietleried wieder eine Kapelle errichtet und dem heiligen Leonhard geweiht. Eine Madonna (Ende des 15. Jh.) sowie ein einfacher bäuerlicher Kreuzweg stammen aus der aufgelassenen Kapelle des Weilers Habratshofen im Sachsenrieder Forst.
In den Nischen vor dem Altarraum Figuren des hl. Sebastian (rechts) und der hl. Afra (links) aus der Hälfte des 19. Jh.; an der linken Langhauswand eine hl. Helena mit dem Kreuz Christi (Mitte 18. Jh.), die vermutlich ebenfalls aus der Kapelle von Habratshofen kommt. In der Kassettendecke ein Gemälde des hl. Leonhard als Patron der Gefangenen und der Haustiere.
1982/83 wurde die Kapelle durch die Besitzer des Hofes in Dietleried; Katharina und Martin Eberle, renoviert.
In den letzten Jahren wurde weiterrenoviert durch Martin Eberle jun. und seine Frau Ulla.
Im Jahr 2016 wurde die Chronik über das Hofgut und die Kapelle von Jochen Trumm überarbeitet und neue Erkenntnisse eingefügt.