Pröbstl-Mahlmühle

Hammerschmiede "Beim Schmiedfranzer"

Auf dem Gelände der Familie Pröbstl in der Füssener Straße 4 (frühere Hausnummer 45 1/2) stand einstmals die Hammerschmiede "Beim Schmiedfranzer".

Es läßt sich nicht feststellen, welcher Eigentümer mit dem Hausnamen in Verbindung zu bringen ist. Teile des Anwesens sind dem Dorfbrand im Jahre 1823 zum Opfer gefallen. Eigentümer war damals der Großhammerschmied Klemens Fahr.

In den Jahren 1892 bis 1894 wurde das Areal durch Hieronymus Fichtl und seine Gattin Maria neu bebaut und eine Sägmühle in Betrieb genommen.

Von 1902 bis 1909 war Martin Nieberle Eigentümer des Anwesens. Im Jahre 1909 hat zunächst Josefa Kollmann aus Schongau und dann Georg Pröbstl aus Altenstadt das Anwesen gekauft.

Georg Pröbstl unnd Ehefrau Theres haben im Jahre 1922 neben der Sägmühle eine Mahlmühle errichtet. Nachdem für den Mahlvorgang anstatt der üblichen Mahlsteine künstlich hergestellte Walzen verwendet werden, spricht man hier von einer Kunstmühle.

 

Die Mahlmühle existiert heute noch, das Sägewerk wurde 1992 nach Schwabbruck verlagert, ist inzwischen geschlossen.

 

Die Rechtsvorgänger von Georg und Theres Pröbstl haben in den Jahren 1899 und 1900 eine Stau- und Triebwerksanlage errichtet. Diese wurde durch Beschluss des Kgl. Bezirksamtes Schongau vom 26. Mai 1913 nachträglich genehmigt.

Die Wasserkraftnutzung erfolgte seit Frühjahr 1913 mittels einer Francis-Schachtturbine.  Im Jahre 1926 beantragte Georg Pröbstl die Genehmigung zum Einbau eines Wasserrades von 5,00 m Durchmesser und 1,50 m lichter Weite. Bei einem Gefälle von 3,22 m und einer mittleren Wassermenge von 0,375 m³ pro Sekunde entwickelt das Wasserrad bei 33% Füllung und einem Nutzeffekt von 75% ca. 12 PS.

Das Wasserrad ist auch heute noch vorhanden.

 

Strom für den Eigenbedarf wird von einem Diesel-Generator produziert.

 

Jedes Jahr am Pfingstmontag zum "Deutschen Mühlentag" kann die Pröbstl-Mahlmühle besichtigt werden.