Zum Auftakt zwei Uraufführungen

 

Wie der Gastgeber das Bezirksmusikfest offiziell eröffnet hat

 

Schwabsoien - Es ist eine Premiere in der 140-jährigen Geschichte, dass die Blaskapelle Schwabsoien ein Musikfest ausrichtet. Und zu dieser Premiere hat der Gastgeber beim Festakt am Samstagabend zwei Uraufführungen ins Programm genommen. Zum einen das Stück "Schönachquelle", komponiert von Manuel Wolf aus Sachsenried. Ein facettenreiches Werk, in dem die Klangfarben der Register voll zur Geltung kommen. Und als zweite Uraufführung der Titel, "Musik kennt keine Grenzen", den der Allgäuer Alexander Pfluger, Dirigent der "Schwindligen 15" geschrieben hatte.

 

"Die Blasmusikszene hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung genommen", sagte der Festredner, Präsident Franz Meyer vom Musikbund für Ober- und Niederbayern. Doch fügte der Staatsekretär aus dem Finanzministerium auch hinzu: "Alles, was sich entwickeln will, braucht Wurzeln. diese sind hier gegeben."

Freilich sei es auch notwendig, neue Formen zu finden, um junge Leute an die Blasmusik heranzuführen. Dies sei angesichts der Änderungen im Schulwesen (Nachmittagsunterricht, etc.) notwendig.

Landtagsabgeordnete Renate Dodell würdigte an Schwabsoien, dass es mit der Singgemeinschaft einen Chor habe, der über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt sei, aber zudem auch eine gute Musikkapelle habe. Humorvoll ergänzte sie zum Stichwort Kameradschaft: "So ein Streit wie 1919 kommt bei euch nie wieder vor". Damals splitteten sich, wie Vorstand Wolfgang Ranz in seinem Rückblick auf die 140 Jahre währende Musikgeschichte erwähnte, zwei verfeindete Gruppen ab und traten elf Jahre getrennt auf.

 

    Intensive Vorbereitung

 

Max Kriesmair, der Leiter des Bezirks Oberland im Musikbund für Ober- und Niederbayern, hob in der Begrüßung die intensive Vorbereitung der Schwabsoiener auf das Bezirksmusikfest hervor. Diese hat zwei Jahre angedauert.

Mehrere Redner, unter ihnen auch Bürgermeister Konrad Sepp, blickten auf das Engagement der Blaskapelle beim Bau des Probelokals über dem Feuerwehrhaus zurück, in das 2500 Arbeitsstunden eingebracht wurden und das im Sommer 2005 offiziell gesegnet wurde. Fritz Linder, Vorstand der Feuerwehr, überreichte namens der Vereine einen Bansen Bier.

Die Blaskapelle Schwbsoien präsentierte sich zum Auftakt des Bezirksmusikfestes als kompakter Klangkörper mit 40 Musikern/-innen, die unter der Leitung von Dirigent Gerhard Schmid frisch aufspielten. Zwar waren beim Eröffnungsstück "Musica Grloriosa" die Hörner im Trio unsauber, zwar stimmten im Titel "Schönachquelle" zu Beginn die Flöten nicht mit den Klarinetten und den Saxophonen zusammen. Doch ab dem facettenreichen Werk "The New Village", worin Kees Vlak musikalisch ein Dorf im Wandel der Zeit beschreibt, zeigte sich das 40-köpfige Blasorchester unter dem Dirigat von Gerhard Schmid, gut in Form.

 

Eine Seltenheit: 60 Jahre Musikant

 

Wahrlich eine Seltenheit: Josef Eirenschmalz musiziert seit 60 Jahren in der Blaskapelle Schwabsoien. Diese im ganzen Bezirk außergewöhnliche Leistung des 76-jährigen Tenorhornspielers ist durch die Ehrennadel in Gold mit Diamanten gewürdigt worden, die von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände verliehen wird. Überreicht haben die besondere Auszeichnung der Staatssekretär Franz Meyer aus Vilshofen; er ist Präsident des Musikbundes Ober- und Niderbayern, sowie Max Kriesmair aus Weilheim, Leiter des Bezirks Oberland. Vorstand Wolfgang Ranz überreichte namens der Blaskapelle eine Urkunde. Denn der sichtlich gerührte Josef Eirenschmalz ist zum Ehrenmitglied ernannt worden.

 

Die Jubilare

 

Schwabsoien - Beim Festabend erfolgte die Auszeichnung der Jubilare. 40 Jahre in der Blaskapelle Schwabsoien musizieren Franz Häringer (Trompete/Flügelhorn), Herbert Wohlhaupter (Flügelhorn/Trompete) und Walter Feneberg (Klarinette). Seit 30 jahren schlägt Hermann Schleich die Pauke: 15 Jahre gehören der Kapelle an: Martin Echtler, Renate Ranz, Petra Bussewitz, Kathrin Häringer und Manuel Wolf. Kapellmeister Gerhard Schmid erhilet für zehnjähriges Wirken die Dirigentennadel in Bronze.

 

Frage der Kondition

 

Schwabsoien  - Weil er beim Aufstellen des Zeltes am Samstag mit Hand angelegt hatte, kündigte Schwabsoiens Bürgermeister Korad Sepp beim Festakt an, dass sein Grusswort "aus Konditionsgründen" kürzer ausfallen werde.

Daran hat er sich dann auch gehalten.

 

DER BAZI

 

Grüß Gott, liebe Leser!

 

Der Teer sei noch warm, sagte ein schmunzelnder Wolfgang Ranz von der Blaskapelle aus Schwabsoien, als er am Samstagabend die Gäste von der Gemeindehalle "über die Straße" zum Schul-Neubau bat, wo es was zum Essen und Trinken gab. Der Bürgermeister habe mit dem richtigen Timing dafür gesorgt, dass der Belag einen Tag vor dem Festakt aufgebracht wurde. Der Bazi kann vermelden, dass beim 'Rübergehen niemand auf dem noch warmen Teer "kleben" geblieben ist. eher schon - zeitlich gesehen - beim gemütlichen Ausklang in der Aula.

    

  Euer Bazi

 

DER BAZI

 

Grüß Gott, liebe Leser!

 

Ja, da hat der Gerbl Karl-Heinz schon genau hing'schaut, als er von der zweiten Reihe aus mitverfolgte, wie neulich beim Festakt die Musiker in den Saal 'reingegangen sind. "In Schwabsoien gibt's auch hübsche Mädla", hat der Bürgermeister von Hohenfurch im Gespräch mit seinem Sitznachbarn festgestellt. Als die feschen jungen Damen mit ihren Instrumenten auf der Bühne Platz genommen haben. Die Betonung beim Gerbl lag wohl auf dem Wort auch. Denn an "hübschen Mädla" mangelt's ja in Hohenfurch keinesfalls. Sagt einer, der sich in dieser Materie bestens auskennt, nämlich

 

Euer Bazi      vom 25.4.06

 

Johannes Jais

 

Schongauer Nachrichten

vom 24. April 2006