Ob Alaaf oder Helau, Hauptsache schön blau!

So lautete das Motto auf dem Festwagen des Schwabsoiener Faschingsclubs beim Umzug druch den Ort.

23 phantasievoll gestaltete Festwagen, acht Fußgruppen, die Faschingsgarden aus Schongau und Hohenfurch, die Blaskapellen aus Sachsenried und Schwabsoien sowie die Trommlerzüge aus Prem und Schwabsoien bildeten den imposanten Gaudiwurm durch das Mühlendorf. An Themen hat es den Narren wahrlich nicht gemangelt. Die Schwabsoiener Bauernschaft fleht angesichts der niedrigen Milchpreise: „Helft der Traudl, Rosl und der Burgl und schüttet die Milch in Eure Gurgl.“

Die Altenstadter Landjugend kritisiert mit ihrem Wagen den Schongauen Stadtrat, der es partout nicht auf die Reihe bringe, den Fußweg zwischen Altenstadt und Schongau-West zu verlängern. Ihr Spruch: „Muss es sein, dass was passiert, bis der Stadtrat es kapiert?“ Eine Maut für die Ortsdurchfahrt von Peiting befürchten schon bald „Die närrischen Helgoländer“ aus Schongau: „Peiting findet’s richtig toll, wenn die Maut macht ihre Kassen voll.“

Einen Zeitsprung in das Jahr 2050 wagt das Schongauer Männerballett: „Windräder waren z’laut, Biogas z’gstinkert, Solarplatten z’hässlich.“ Bei dieser Einstellung zu Klima und Umwelt wird es in 40 Jahren gehörig Kritik hageln, sind die Tänzer überzeugt. Davon, dass Dank steuerfreien Kerosins Fliegen günstiger ist als das Autofahren, sind die Faschingsfreude aus dem Mühlendorf sich ganz sicher.

Die Gründung eines Stockschützenvereins ist für Schwabsoiens Reservistenverein noch das kleinere Problem. Weitaus schwieriger ist es im Dorf, eine eigene Stockbahn zu bekommen: So lautet ihr Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Bürgermeister Konrad Sepp.

Als Moderatoren des närrischen Spektakels erwiesen sich mit Weit- und Durchblick Michael Kögel und Manfred Schmid, die mit Tatsachen und Hintergrundwissen die Zuschauer am Straßenrand unterhielten und informierten. Die Stimmung war prächtig bei den Maschkerern auf den Wagen und in den Fußgruppen, aber auch bei den Zuschauern, die dicht gedrängt am Straßenrand standen und frierten. Die Fortsetzung des munteren Treibens war hinterher im beheizten Zelt am Sportgelände angesagt.

 

Schongauer Nachrichten, wk